Lokale Histörchen beim Narrengericht

In kleinem Kreis wurde bei der Zunftscheune die Fasnacht beerdigt. Die „Beerdiger“ Ludwig Burghard und Reinhold Bahmann servieren Oberkochener Geschichten.

Die Beerdigung der Fasnacht an der Zunftscheune

Der „Schlagg“ wurde vom Maskenmeister der Schlaggawäscher Mathias Hahn angezündet nach einer Kampagne, die fast komplett der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war. Seit Jahrzehnten ist das Narrengericht eine feste Institution und auch diesmal war es nicht anders. Ludwig Burghard und Reinhold Bahmann hatten viele gut gewürzte Verse parat.

Mit dem „Gustl-Wirt“ in der Stadtmitte sei vieles schief gelaufen, der Kiosk an vielen sonnigen Tagen hinten und vorne dicht. Lichtblick: „Das Gerenne vom Stadtplatz zum WC ist endlich vorbei und passé. Neben der Kirch, im Katholen – Haus Sein, zur Notdurft verrichten, dürfen jetzt alle rein. Hoffentlich fühlt sich der Fromme nicht gestört, wenn er bei der Andacht Stöhnen und Röhren hört.“

Mathias Hahn bei der Entzündung des Schlaggs

 

Den Finger in die Wunden gelegt

„Neue Kräfte braucht die Stadt, liest man oft im Schwäpo-Blatt“, sagen die Reimer. Die Themen Gewerbegebiet und Stadtwerke-Leiter werden auf die Schippe genommen. „Kurz und zackig, er war nicht mehr da, niemand weiß, was da geschah.

Was hat da den Chef und Schultes geritten, den Job hat Seimetz in Teilzeit bestritten. Für dieses Amt gibt´s jetzt deren Zweien, die sich die die Arbeit von Roland Seimetz teilen. Auch der Kümmerer sei von „gleich auf jetzt verschwunden, samt Hund und Chappie vor die Tür gesetzt.“ Die Gewerbegebiet-Gegner nahmen die Verseschmiede besonders aufs Korn. „Grüne Furien, wie aus dem Feuer getrieben, welchen der Hass ins Gesicht geschrieben. Jedes Mittel ist den Damen recht, um zu machen Stadt und Hensoldt schlecht“, ist zu hören.

Die „Beerdiger“ Ludwig Burghard (li.) und Reinhold Bahmann

Von einer köstlichen „überparteilichen Karambolage“ wird berichtet, als Bruno Balles Heiligs-Blechle mit Götz Hopfensitz Bekanntschaft machte. Sogar einen Blick nach Aalen und speziell in den Rohrwang wirft das Duo. Sie berichten vom „VfR-Revier“ mit dem „Weißkopfadler“, der sich aufmachte, den „bitterbösen Wolf“ zu verjagen.

„Dem Wolf ging´s wie vielen seiner Genossen, er wurde kurzum abgeschossen. Aufatmen bei den Rohrwang-Heger, gesucht wird ein neuer Punktejäger.“ Die neueste Klamotte: Wer künftig auf dem geplanten Planetenweg zum Berg spaziert, bekommt von Richard Burger ein Bier spendiert. Zum Finale versprechen Burghard und Bahmann: „Im nächsten Jahr wird´s krachen bei der Narrenschar, da gibt es uns Schlaggen-Wäscher fünfzig Jahr.“

Lothar Schell, SchwäPo

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