„Hofnarr Bantel“ lässt grüßen

Dietrich Bantel konzipiert seit fast 40 Jahren die Titelseite des „Schlaggablättle“ der Oberkochener Narrenzunft

In diesem Jahr wird Dietrich Bantel achtzig Jahre alt und trotz immer wieder stark angeschlagener Gesundheit ist er ein Irrwisch. „Wir sind dem Didi zu größtem Dank verpflichtet, dass er seit nunmehr 39 Jahren das Titelblatt unseres Schlaggablättle mit seinem Einfallsreichtum konzipiert“, sagt NZO-Präsident Klaus Ziemons.

Dass „Didi“ ein Irrwisch ist, wissen die Oberkochener. Dass er das Geschehen im Städtle und im Vereinsgeschehen kritisch begleitet, schätzt man. Mitunter „fürchtet“ man sich auch vor Bantels Stimme. Der Ehrenbürger und Ehrenvorsitzende des Heimatvereins hat in Oberkochen viel bewegt. Ein Multi-Talent, Heimatgeschichtler, Träger des Bundesverdienstkreuzes. Die Vereine haben es ihm besonders angetan, so auch die Narrenzunft der Schlaggawäscher. Dort steht sein Name auf der erlauchten Ehrenelferrats-Tafel. 1978 war er in den illustren Kreis als elftes Ehrenelferratsmitglied aufgenommen worden. Jüngst bei der Kür von Professor Dr. Dr. Ekbert Hering wurde quasi so nebenbei erklärt, dass der Didi nun schon zum 39. Mal mit künstlerischer Hand das Titelblatt des Schlaggablättle für die Kampagne 2015 gestaltet hat.

Im künstlerischen Bereich beschäftigt sich Bantel seit 1960 speziell mit Graphik und Druckgraphik. Hunderte Linolschnitte hat der ehemalige Lehrer für Kunst und Englisch am Oberkochener Gymnasium gefertigt. Bereits 1973 hatten ihn zwei Oberkochener Originale, der „Goldabauer und der Sockengrau“, daraufhin angesprochen, ob er nicht einen „Symbol-Schlagg“ entwerfen könne.

Gesagt getan, Didi entwarf einen drei Meter hohen Schlagg, der in der Scheune beim Goldabaur unter maßgeblicher Mitwirkung des Musikclowns Siggi Lübeck mit der Kettensäge aus Styropor gebildhauert und auf den auf dem Aussiedlerhof von Pflugwirt Alfons Fischer stehenden Symbolwagen montiert wurde. Auch die Narren-Motiv-Tafeln, die viele Jahre die Wände der Dreißentalhalle schmückten, überdauerten viele Narren-Kampagnen.

Desgleichen auch die von Bantel entworfene Symbolfigur, die bis heute den alljährlich gesetzten Narrenbaum in der Ortsmitte krönt. 1976 entwarf und zeichnete Didi Bantel das erste Titelblatt fürs Narrablättle. „wenn es der Narrengott zulässt, würde ich mich freuen, im Alter von achtzig Lenzen das vierzigste Titelblatt entwerfen zu können“, sagt Bantel. Als gebürtiger Stuttgarter ist Bantel zwar kein ausgesprochener Fan der Fasnet. Aber er lässt nicht außen vor, dass „der Hofnarr Bantel zur Narrenzunft der Schlaggawäscher schon eine starke Affinität hat.“

 
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