Fasnacht exportiert - Schlaggenzauber für Ungarn-Freunde in Mátészalka

Premiere für die Narrenzunft: Erste Prunksitzung in Oberkochens ungarischer Partnerstadt Mátészalka.
Klaus Ziemons: »Gastfreundschaft mit Herzblut-Charakter«

60 Schlaggen hatten sich auf den Weg gemacht. 1300 Kilometer nach Mátészalka. „Eine Unternehmung, die in jeder Hinsicht gelungen war und tiefe Eindrücke hinterlassen hat“, waren sich Bürgermeister Peter Traub, Stadtamtsrat Jürgen Rühle, NZO-Präsident Klaus Ziemons und Zunftmeister Hans Schäfer nach der Prunksitzung einig.

Oberkochener Fasnacht in Mátészalka: von links Bürgermeister Istvan Szabo, Dolmetscherin Katalin Viragh, Narrenzunft-Präsident Klaus Ziemons, Oberkochens Bürgermeister Peter Traub. (Foto: privat)

„Vor zwei Jahren haben wir die Idee zu dieser Prunksitzung gehabt und in Kooperation mit der Stadtverwaltung wurde die Sache minutiös vorbereitet“, sagt Klaus Ziemons. Ein Tross mit sechzig erwartungsfrohen Schlaggen machte sich auf den Weg. Mit dabei der Elferrat, die Vorstandschaft der Schlaggawäscher, die Los Mosquitos, die Faschingsknaller, die Blauen Flitzer, das Männerballett und natürlich auch die Hästräger – der Schlagg, Bilzhannes, Maskengruppe, die Hambale und der Zunftrat. Mit von der Partie auch Ehrenzunftmeister Dieter Gold, seit 38 Jahren Flaggschiff der NZO.

Bürgermeister Peter Traub und Stadtamtsrat Jürgen Rühle gaben seitens der Stadtverwaltung das offizielle Geleit. „Wir wurden empfangen wie Freunde“, meinte Bürgermeister Traub. Zunftmeister Hans Schäfer bringt den dreitägigen Aufenthalt auf den Punkt: „Die Leute haben nicht viel und das, was sie haben, teilen sie gerne.“

Vibrierende Atmosphäre
Geteilt wurde vor allem die Fasnachtsfreude. Etwas, was die Ungarn eigentlich gar nicht kennen, aber schnell gelernt haben. In der Sporthalle in Mátészalka erlebten die Ungarn eine originale Schlaggen-Prunksitzung mit allen tänzerischen Finessen, die die Oberkochener auch in diesem Jahr in der Dreißentalhalle offerieren.

Schulkinder hatten die Halle mit Bildern und Masken geschmückt. Rund 300 Leute waren da. „Erst waren sie ein wenig zurückhaltend, aber dann färbte das Schlaggen-Fieber ab“, lacht Präsident Klaus Ziemons. Auf dem Podium gab es – auch ein Novum – eine Sitzungspräsidentschaft im Doppelpack. Neben Uwe Paap saß Katalin Viragh, eine Deutsch-Lehrerin, die perfekt übersetzte und die Besucher nahtlos am Geschehen teilnehmen ließ. Auch das Regionalfernsehen ließ sich das Großereignis nicht nehmen. Als der Elferrat seine Lieder anstimmte, schwappte die Stimmung über. „Unsere Narrenzunft hat Oberkochen in der Partnerstadt hervorragend präsentiert“, fasst Bürgermeister Traub zusammen.

Lothar Schell, SchwäPo

 
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