Narrenzunft mit einer neuen Spitze

Klaus Ziemons setzt nach 34 Jahren die Narrenkapp‘ ab – Andreas Kieninger ist jetzt Präsident

Er ist jetzt ganz Privatmann, aber so richtig loslassen von der fünften Jahreszeit wird Klaus Ziemons nicht. „Es war eine herrliche Zeit, ich werde die Prunksitzungen jetzt ganz gemütlich im Publikum genießen“, fügt der Ex-Präsident hinzu.

    
Andreas Kieninger   Klaus Ziemons

Fasching im Sommer? Ja, im Sommer ist jetzt der Wechsel über die Bühne gegangen, wenn keiner auch nur einen Gedanken an Kampagne, Bütt oder Fass verschwendet. Bei der Hauptversammlung, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit. Natürlich kam das Ganze nicht überraschend. Andreas Kieninger heißt der Kronprinz, der nun in die großen Schuhe von Klaus Ziemons schlüpft, aber „das volle Vertrauen der Vorstandschaft genießt“, wie Ziemons betont.

Andreas Kieninger ist einstimmig zum Ziemons-Nachfolger als Präsident gewählt worden. Kein Unbeleckter in Sachen Fastnacht. Im Männerballett war er sehr aktiv und seit elf Jahren hat er als Elferrat Erfahrung gesammelt. „Er wird in dieses Amt gut hineinwachsen, ich musste mir auch meine Sporen verdienen“, sagt Klaus Ziemons, der „natürlich aushilft, wenn mein Rat gefragt ist“.

Für Kieninger genießt Ziemons Vorbildfunktion, bei Klaus Ziemons waren es die allzu früh verstorbenen Jürgen Kresse und Dieter Gold. Auch Ziemons hat Verantwortung für die NZO als Mitglied des Präsidiums getragen. Als Beisitzer, Zeremonienmeister, als zweiter und erster Zunftmeister und zuletzt über vier Jahre lang als Präsident der Schlaggawäscher. Nebenbei war Ziemons profunder Förderer der florierenden Jugendarbeit.

Das Feld ist also bestellt für den neuen NZO-Präsidenten. Bald wird er in Aktion treten, denn bereits nach der Sommerpause ist es in Oberkochen Gepflogenheit, dass die neue Kampagne vorbereitet wird. „Ich werde Narr bleiben, aber eben im Hintergrund“, sagt Klaus Ziemons. Künftig will er vor allem bei der Straßenfastnacht mitwirken. Mit Gattin Ute bei der Abteilung „d’Schwarze“. Mit rußgeschwärztem Gesicht hinterm Symbolwagen der Schlackenwäsche. Fazit: einmal Schlagg, immer Schlagg.

Lothar Schell, Schwäbische Post

 
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